Zebra-Calcit-Spitzen aus Mexiko, 10–15 cm groß und pro Kilogramm erhältlich.

Das Mineral Calcit (auch Kalkspat genannt) besteht hauptsächlich aus dem Salz Calciumcarbonat (CaCO₃) und ist eines der häufigsten Mineralien in der Erdkruste. Calciumcarbonat entsteht, wenn lösliche Calciumionen mit CO₂ in Kontakt kommen (Kohlendioxid bildet ein Carbonat-Ion, wenn ein positives Ion in einer Lösung vorhanden ist). Calciumcarbonat ist ein schwer lösliches Salz, wodurch das gebildete CaCO₃ ausfällt; dies geschieht nach folgender Reaktion: Ca²⁺(aq) + CO₃²⁻(aq) → CaCO₃(s). Calcit hat ein trigonales Kristallsystem und gehört zur Raumgruppe R-3c. Eine sehr reine Form von Calcit wird aufgrund der doppelten Lichtbrechung in diesem Mineral auch Bispat genannt. Es hat eine rhomboedrische Struktur und kommt manchmal als rhomboedrische Prismen vor, kommt aber auch häufig in anderen Formen vor, beispielsweise als Skalenoeder, oder in faseriger, körniger oder kompakter Form. Die Kristallstruktur ist hauptsächlich ein Ergebnis der Temperatur, des Übersättigungsgrads in der unmittelbaren Umgebung des Kristalls und des CO₂-Drucks. Die Calcitstruktur ist die bei Raumtemperatur stabile Modifikation von CaCO₃. Es gibt eine weitere Form, Aragonit, der sich bei 743 K in Calcit umwandelt. In reiner kristalliner Form ist Calcit klar, farblos und durchscheinend, aber aufgrund von Verunreinigungen (wie Kupfer- oder Natriumsalzen) kann es verschiedene Farben annehmen, beispielsweise Grau, Blau, Violett, Grün und sogar Schwarz. Oft ist es auch undurchsichtig weiß. Das Mineral kann sowohl Phosphoreszenz als auch Fluoreszenz aufweisen. Die Härte beträgt per Definition 3. Calcit ist stark doppelbrechend. Diese optische Eigenschaft wurde erstmals von Rasmus Bartholin beschrieben, als die isländische Form des Minerals, bestehend aus großen, kristallklaren rhombischen rhomboedrischen Platten, verfügbar wurde. Christiaan Huygens lieferte mit seiner Wellentheorie des Lichts die erste Erklärung. Kalzit ist ein häufiger Bestandteil von Sedimentgestein, Adern und Ablagerungen in heißen Quellen und Höhlen in Karstgebieten (als Stalaktiten). Es ist das Mineral, aus dem Kalkstein entsteht, und daher das häufigste Mineral biologischen Ursprungs. Kalzit ist der Hauptbestandteil von Kalkstein, Kreide und Marmor und zudem ein wichtiger Bestandteil von Mergel, Kalksandstein und Kalkschiefer. Kalzit ist für die chemische Verwitterung von magmatischem und metamorphem Gestein verantwortlich, was zur Bildung von Sedimentgestein führt. Kalzit ist unter leichtem Druck in CO₂-haltigem Wasser löslich. Beim Fallen nimmt Regenwasser Kohlendioxidgas auf und wird dadurch sauer. Dieses saure Regenwasser kann Kalk auflösen. In unterirdischen Strömungen kann dieses Material in Lösung transportiert werden, bis nach Kontakt mit atmosphärischem Druck CO₂ entweicht und der Kalzit ausfällt. So entstehen in Höhlen Stalagmiten und Stalaktiten.