Das Mineral Labradorit ist ein Calcium-Natrium-Aluminium-Gerüstsilikat mit der chemischen Formel (Ca,Na)(Si,Al)4O8. Es gehört zu den Feldspaten. Der farblose, weiße, graue oder hellgrüne Labradorit hat einen glasartigen Glanz, eine weiße Streifenfarbe und eine perfekte Spaltbarkeit gemäß der Kristallebene [001] sowie eine gute Spaltbarkeit gemäß [010]. Die durchschnittliche Dichte beträgt 2,69 und die Härte 7. Das Kristallsystem ist triklin und das Mineral ist weder radioaktiv noch magnetisch. Das charakteristische Farbenspiel, die sogenannte Labradorisation, entsteht durch die Lichtbrechung an mikroskopisch kleinen Kristallen verschiedener dunkler Mineralien, die auf den Spaltebenen liegen. Labradorit ist meist amorph oder körnig; Das Mineral bildet selten oder nie Kristalle. Labradorit ist zweifellos der bekannteste Edel- und Schmuckstein mit einem solchen Farbenspiel. Wenn der Stein sorgfältig geschliffen wird, kommt das Farbenspiel noch besser zur Geltung. Die schöne Labradorisierung ist aber oft auch auf den Rohstücken zu sehen. Es gibt nur wenige Mineralien, die ihre Farbe so stark verändern wie Labradorit. Der Name des Minerals Labradorit leitet sich von der Labrador-Halbinsel in Kanada ab, wo es erstmals beschrieben wurde. Der Stein wurde 1780 an der Ostküste der Labrador-Halbinsel von einem Priester entdeckt und nach der Insel benannt. Er fand eine große Anzahl Findlinge mit einer auffälligen grauen Farbe, die beim Drehen ihre Farbe in dunkelblaue und grüne Nuancen veränderten. Diese Entdeckung weckte damals großes Interesse bei den Wissenschaftlern, und man stellte fest, dass es sich um Kalknatronfeldspat oder Plagioklas handelte. Labradorit ist ein häufiger Feldspat in metamorphen und magmatischen Gesteinen wie Pegmatit. Er gehört zur Plagioklas-Reihe (Albit-Anorthit). Die Typlokalität des Labradorits befindet sich auf der Labrador-Halbinsel in Kanada. Vorkommen gibt es auch in Australien, Madagaskar, Mexiko, Russland, den USA und Finnland.