Turmalin (Quarz) ist eine Gruppe von Mineralien, allesamt Zyklosilikate. Die Mineralien dieser Gruppe haben eine charakteristische chemische Formel gemeinsam: AX3Y6(BO3)3 Si6O18(O, OH, F)4. Das A kann Kalzium oder Natrium enthalten. Das X kann aus Aluminium, Eisen, Lithium oder Magnesium bestehen. Das Y besteht normalerweise aus Aluminium, kann aber auch aus Chrom oder Eisen sein. An der Position A kann etwas Kalium vorhanden sein, an der Position X kann Mangan sein und an der Position Y kann Vanadium vorhanden sein, aber diese Elemente kommen in den Formeln der Turmalingruppe nicht sehr häufig vor. Turmalin kommt in Pegmatiten, Metamorphiten, Magmatiten und alluvialen Lagerstätten vor. Obwohl Turmalin im Mittelmeerraum bereits in der Antike bekannt war, wurde er erst 1703 von den Niederländern aus Sri Lanka nach Westeuropa eingeführt. Sie gaben dem neuen Edelstein den singhalesischen Namen „Turmali“, was „Stein gemischter Farben“ bedeutet. Rubellite werden seit der Antike als Edelsteine verwendet – Künstler nutzten sie als Talismane, da man glaubte, sie würden die schöpferische Kraft der Künstler steigern. Turmaline haben bestimmte einzigartige Eigenschaften. Sie sind piezoelektrisch, was bedeutet, dass beim Erhitzen oder Zusammendrücken eines Kristalls an beiden Enden des Kristalls unterschiedliche elektrische Ladungen entstehen. Dadurch entsteht ein elektrisches Potenzial. Wenn ein externes elektrisches Potenzial an den Kristall angelegt wird, vibriert er. Die Mineralien sind pleochroitisch, was bedeutet, dass der Kristall eine dunklere Farbe hat, wenn man ihn entlang der längsten Achse betrachtet, als wenn man ihn senkrecht zu dieser Achse betrachtet. Die vier bekanntesten und häufigsten Turmalinmineralien haben unterschiedliche Farben und Transparenzen. Elbait ist transparent und ein wertvoller Edelstein. Der eisenreiche Schörl ist das häufigste Mineral der Turmalingruppe und ist schwarz und undurchsichtig. Es entsteht vor allem in Pegmatiten, den extrem langsam abkühlenden Ganggesteinen eines Magmas. Die beiden anderen regelmäßig vorkommenden Turmaline sind Dravit und Uvit. Dravit ist normalerweise braun durchscheinend und kann sehr groß werden. Uveit ist grün durchscheinend bis undurchsichtig. Turmalin kommt im Sandanteil niederländischer Flusssedimente aus dem Quartär vor. Es ist unter anderem ein charakteristischer Bestandteil des Maassandes. In der Schwermineralanalyse, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Niederlanden beim National Geological Survey durchgeführt wurde, wird das Mineral in die sogenannte stabile Gruppe eingeordnet.