Kyanit-Anhänger mit Amethyst 40-45 mm in goldfarbener Fassung.

Das Mineral Kyanit oder Disthen ist ein Aluminiumsilikat mit der chemischen Formel Al2SiO5. Es gehört zur Gruppe der Nesilikate. Das blaue, graue, weiße, grüne oder schwarze Mineral hat eine perfekte Spaltung entsprechend der Kristallebene [100], eine weiße Streifenfarbe und einen Glas- bis Perlglanz. Das Kristallsystem ist triklin, die durchschnittliche Dichte liegt bei 3,61 und die Härte bei 4 bis 7. Kyanit ist weder magnetisch noch radioaktiv. Der Name des Minerals Kyanit leitet sich vom griechischen Wort kyanos ab, was „blau“ bedeutet. Kyanit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral als Bestandteil vieler Gesteine. Es kommt unter anderem in metamorphisierten Sedimentgesteinen vor. Zusammen mit den anderen Aluminiumsilikaten Sillimanit und Andalusit ist es außerdem ein Indikatormineral für die Tiefe und Temperatur, in der ein Gestein eine Metamorphose durchlaufen hat. Kyanit ist normalerweise bei Temperaturen unter 650 °C und bei Drücken über 0,3 GPa (GigaPascal) stabil. Druck und Temperatur hängen zusammen, sodass bei hohem Druck (0,6 GPa) eine höhere Temperatur (600 °C) erforderlich ist, um Sillimanit aus Kyanit zu bilden. Bei Drücken unter 0,3 GPa ist Andalusit das stabile Aluminiumsilikat. Kyanite in Edelsteinqualität finden sich in Indien, in den Edelsteinvorkommen in Myanmar und Korea. In den Vereinigten Staaten werden Kyanite in Kalifornien, Tennessee, Georgia, New Hampshire und North Carolina abgebaut. In Afrika kommt Kyanit in Kenia, Tansania, in Europa in Russland, der Schweiz, Österreich und Frankreich vor. Kyanit kommt in der Sandfraktion niederländischer quartärer Flusssedimente vor. In der Schwermineralanalyse, die in den Niederlanden beim Nationalen Geologischen Dienst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde, wird das Mineral in die sogenannte stabile Gruppe eingeordnet. In dieser Studie wird nur der Name Disthen verwendet.