Rauchquarz ist eine Varietät des Quarzes. Die Farbe ist rauchbraun bis fast schwarz, durchscheinend. Stockdunkle Varietäten werden Morion genannt. Rauchquarz kommt am häufigsten in Hohlräumen in Intrusivgesteinen und hochgradig metamorphen Gesteinen vor. In Sediment- und Effusivgesteinen ist Rauchquarz selten. Fundorte sind unter anderem die Alpen, Brasilien, Russland, Mexiko, Indien, Irland, Simbabwe, Afghanistan und die USA. Die Farbe des Rauchquarzes entsteht durch Aluminium im Kristallgitter in Kombination mit ionisierender Strahlung. Das Aluminium ersetzt das Silizium in der Kristallstruktur, wodurch der Komplex [AlO4–] anstelle von [SiO4] entsteht. Um den entstehenden Ladungsunterschied auszugleichen, werden während des Kristallwachstums gleichzeitig kleine einwertige Kationen von etwa Wasserstoff, Lithium oder Natrium in die Kristallstruktur eingebaut. Unter dem Einfluss der ionisierenden Strahlung wandert das Elektron des [AlO4–]-Komplexes zu einem Kation, und ein Farbzentrum entsteht. Dieser Prozess findet normalerweise nur unterhalb von 50 °C statt. Bei höheren Temperaturen erfolgt der Abbau der Farbzentren schneller als ihre Entstehung. Quelle der ionisierenden Strahlung ist meist Kalium-40, also das umgebende Gestein. Die Farbe des Rauchquarzes bildet sich also erst lange nach der Kristallbildung und kann mehrere Millionen Jahre dauern. Das ist auch der Grund, warum die meisten Rauchquarze in feldspatreichen Gesteinen wie Granit entstehen. Beim Erhitzen über 200 °C verliert Rauchquarz seine Farbe. Die Bestrahlung von klarem Quarz (Bergkristall) mit Röntgen- oder Gammastrahlen führt fast immer zu Rauchquarz. Mit dieser Methode wird auch aus farblosem Quarz Rauchquarz hergestellt. In der Antike warnte dieser Stein Soldaten im Kampf, wenn er sich dunkel verfärbte. Auch heute noch wird Rauchquarz für Rosenkränze und Kruzifixe verwendet. Dem Rauchquarz werden verschiedene medizinische Eigenschaften zugeschrieben; Er soll bei Verdauungsbeschwerden, Stress, Trauer und Kinderwunsch helfen. Laut verschiedener Literatur gehört das Mineral zum Sternzeichen Waage.