Ein Lingam (Sanskrit: लिङ्गं) ist im Hinduismus ein phallusförmiges, längliches Objekt, meist eine kleine Säule oder Säule, die die schöpferische Kraft des Gottes Shiva darstellt. Lingams bestehen fast immer aus Stein. Während eines Rituals wird Milch oder Wasser über den Lingam gegossen. Anschließend werden Blumen darauf gelegt. Viele Lingams haben eine Yoni, einen Rand um den Linga, in dem die dargebotenen Flüssigkeiten gesammelt werden. Die Yoni repräsentiert das Weibliche, während der Lingam das Männliche repräsentiert. Manche Lingams zeigen das Gesicht Shivas. Dies wird als „Ekamukha-Lingam“ bezeichnet. Ein Lingam mit vier Gesichtern wird als „Chaturmukha-Lingam“ bezeichnet. Diese vier Gesichter symbolisieren die vier Aspekte Shivas. In Indien findet man eine Reihe natürlich geformter Lingams. Ein bekanntes Beispiel ist ein Eiszapfen, der jeden Winter in der Amarnath-Höhle in Kaschmir wächst. Tausende von Pilgern besuchen die Höhle jedes Jahr. Der Lingam wurde in Indien möglicherweise schon vor dem Aufkommen des Shivaismus (dem Kult, in dem Shiva als wichtigste Gottheit gilt) verehrt. Obwohl Lingams im Buddhismus keine Rolle spielen, sind Stupas erhalten geblieben, die von Buddhisten in Höhlen errichtet wurden. Nachdem die Buddhisten diese Höhlen aufgegeben hatten, wurden sie von Shivaisten als Lingams genutzt. Dies ist in mehreren Höhlen im indischen Bundesstaat Maharashtra der Fall. Einer Legende zufolge musste ein Heiliger namens Bhrigu einst zu lange auf Shiva warten, weil er mit Parvati Liebe machte. Nach jahrelangem Warten sprach der Heilige schließlich einen Fluch aus, der bedeutete, dass Shiva fortan als sein eigener Penis verehrt werden sollte.