Moldavit ist ein amorpher Tektit, der aus grünem glasigem Naturmaterial besteht. Die Härte nach der Mohs-Härteskala (1 bis 10, wobei Diamant einen Wert von 10 hat) beträgt 6,5 bis 6,9. Der Moldavit entstand vor etwa 15 Millionen Jahren durch den Einschlag zweier Meteoriten von 1,5 km bzw. 150 m Durchmesser, die gleichzeitig in einem Winkel von 30-50 Grad mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/Sekunde auf die Erdoberfläche einschlugen. Mit ziemlicher Sicherheit sind das Nördlinger Ries bzw. der Steinheimer Krater in Süddeutschland die Einschlagskrater davon. Diese Einschläge setzten eine enorme Energiemenge frei, 1,8 Millionen Mal so viel wie die der Atombombe, die auf Hiroshima abgeworfen wurde. Bei einer Temperatur von über 30.000 Grad Celsius wurden enorme Drücke erreicht. Dabei wurden große Mengen (insgesamt etwa 150 km³) Sand und Erde geschmolzen und ins All geschleudert. Nach der Rückkehr in die Atmosphäre verfestigten sich diese Fragmente terrestrischer Materie, vermischt mit der außerirdischen Materie, und fielen in einer sogenannten "Streuzone", die ungefähr das Gebiet der Tschechischen Republik bedeckt, auf den Boden zurück. Ein sehr kleiner Teil davon erstarrte zu Moldavit. Im Gegensatz zu den meisten Behauptungen wird der Moldavit an mehreren Orten in der Tschechischen Republik gefunden. Kleinere Streugebiete, unabhängig von Tschechien, liegen in Nordösterreich und an Tschechien angrenzenden Teilen Deutschlands. Der wertvollste Moldavit kommt am Oberlauf der Moldau im Süden Tschechiens vor. Dieser hat eine grüne Farbe mit kleinen Einschlüssen. Dieser Stein wird auch tschechischer Smaragd genannt und ist in den Kronjuwelen der Tschechischen Republik enthalten. Die in Mähren gefundenen Steine sind braun und weniger teuer. Da die Fundorte von Moldavit schnell erschöpft sind, wird dieser Stein immer wertvoller.